Mit aufgedeckten Karten

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Mit offenen Karten spielen

Der Ausdruck „mit offenen Karten spielen“ bekommt für mich seit zwei Jahren wieder eine gesteigerte Bedeutung.

Das Wortspiel symbolisiert die Bereitschaft zweier Parteien sich gegenseitig nichts anderes entgegenzubringen als die Wahrheit: Es bleiben keine Trumpfkarten in der Hinterhand, die den anderen unerwartet zum Verlierer machen könnten und es wird nicht nicht gezinkten Karten gespielt, um das Gegenüber durch Lüge und Betrug in die Niederlage zu drängen. Als Spieler mit offenen Karten ist man an Kompromissen auf Basis objektiv feststellbarer Wahrheit interessiert, die beide Seiten leben lassen.

In unserer hochtechnisierten und komplexen Welt ist es für den einzelnen Menschen immer schwerer geworden zu erkennen, ob ein Gegenüber wirklich vollumfänglich mit der Wahrheit umgeht – eben mit offenen Karten spielt. Fake News und Desinformation sind nur zwei Wortneuschöpfungen die diese Problematik annähernd ins Auge fassen.

Gleichzeitig bringt diese hohe Vernetzung unseres Lebens über digitale Systeme einen für das Individuum quasi hervorragenden Umstand hervor: Die verdeckten Kartenspiele vieler wichtiger Gesellschaftsbausteine, die vor 30 Jahren noch verborgen geblieben wären, kommen immer häufiger ans Licht – sowohl auf legalen als auch auf illegalen Wegen der Informationsweitergabe. Egal ob investigativer Journalismus, Whistleblowing von Insidern, oder die Aufnahme von Videomaterial durch Ottonormalbürger per Mobiltelefon: Fast nichts mehr bleibt lange vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen.

Wenn das Leben dir in die Karten schaut

Hier mal einige Ereignisse der vergangenen Jahre, wo großen Playern die Karten aufgedeckt wurden oder aktuell werden:

  • Die seit Februar 2022 andauernde Invasion der Ukraine durch russische Militärs zeichnete sich bereits Wochen vorher durch grenznahe Armeeübungen ab, die von Satelliten und Drohnen aufgenommen wurden. Die Berichterstattung durch Bürger des Landes lässt den russischen Präsident Putin in keinem guten Licht erscheinen. Putin wird zusehends zur internationalen persona non grata.
  • In den vergangenen Jahren wurden durch diverse Finanz-Leaks (Panama Papers, Football Leaks, Suisse Leaks) die illegalen Geldverschiebungen und Steuerhinterziehungen der oberen 1%-Kaste der Großgeldverdiener der Welt öffentlich. Zählbare juristische Konsequenzen bleiben aber in den meisten Fällen bislang aus.

Alles kommt ans Licht!

Schon ein bisschen Licht lässt dunklen Ecken keine Chance! (Quelle)

Auch wenn viele Dinge (noch) konsequenzlos bleiben und Karten bestimmter Player nur teilweise aufgedeckt werden, bin ich der Überzeugung: Am Ende der Tage wird abgerechnet.

Die Apokalypse ist unvermeidlich. Und damit meine ich nicht die Hollywood-Version eines Weltenendes á la The Purge, Resident Evil oder Emmerichs 2012. Nein.

Apokalypse – Wie bitte?

Das griechische Wort „apokalypsis“ steht für das Wegnehmen einer Decke, die die Sicht auf die wahre Realität bisher verdeckt hat.

Es bedeutet, dass ein Vorhang, der die vollständige Bühneneinsicht auf ein großes Schauspiel bislang nicht zuließ, nun fällt und alle Akteure maskenlos dastehen wie sie wirklich sind.

Es impliziert schlicht und ergreifend: Jemand wird alle verdeckten Kartenspiele der Menschheit aufdecken. Alles wird ans Licht kommen, entweder diesseitig oder jenseitig. Und das ist gut so.

Apokalypse als Lösung!

Apokalypse ist eine große Hoffnung für diejenigen, die gelernt haben vor sich selbst und vor anderen schon immer mit offenen Karten zu spielen, weil sie einsehen mussten, dass das Spiel mit verdeckten und gezinkten Karten im Endeffekt nur einer Person schadet: Ihnen selbst!

Diese Erkenntnis passiert nicht jedem. Eine solche „korrektive emotionale Erfahrung“ ist meines Erachtens ein göttlicher Akt. Jesus Christus z.B. sagt von sich selbst, dass er diese „Erleuchtung“ in jeder Person vollbringen kann und am Ende aller Tage die größte „Karten-Aufdeckung“ der Geschichte herbeiführen wird. Man darf also auf den Sieg der Wahrheit über die Lügen hoffen!

Ein Schmankerl zum Ende

Zum Abschluss noch eine, wie ich finde, schöne Weisheit…zum Schmunzeln:

Eine tolle Sache an der Wahrheit ist, dass man sich nicht mehr merken muss, was man früher gesagt hat.

Albert B. Paine: „Mark Twain’s Notebook“; etwa 1935

Alles Gute kommt von oben!

Chris, dein guter Verwalter

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